Gartentipp: Vorrang für Erdkröte & Co – Nützlinge auf Wanderschaft

Veröffentlichungsdatum19.03.2025Lesedauer2 MinutenKategorienGemeinde Info
Erdkroete (c) Juergen pixabay

Die frühlingshaft warmen Tage der vergangenen zwei Wochen haben unsere heimischen Amphibien aus der Winterstarre geweckt. Jedes Jahr wandern Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander von ihren Winterquartieren zu ihren Laichgewässern, um sich fortzupflanzen. Besonders aktiv sind die Tiere bei Regenwetter und Plusgraden während der Dämmerungs- und Nachtzeiten. Zielstrebig kehren Erdkröte und Co. zu den Gewässern zurück, in denen sie selbst geschlüpft sind. Dabei müssen gefährliche Straßen überwunden und auch Durchschlupfmöglichkeiten zwischen Gärten gefunden werden. Im Garten oder in der Gemeinde können wir Erdkröten und andere Amphibien gezielt unterstützen. Fahren Sie in den kommenden Wochen außerdem besonders auf ausgewiesenen Wanderstrecken mit erhöhter Aufmerksamkeit und reduzierter Geschwindigkeit. Unter www.noe-amphibienschutz.at finden Sie unter „Projekt“ eine Karte mit Wanderstrecken in Niederösterreich. 

 

„Kröten sind ruhige, heimliche Gartenbewohnerinnen. Über die Sommermonate sind sie während der Dämmerung und nachts auf der Jagd. Tagsüber brauchen sie kühle, dunkle Unterschlupfmöglichkeiten, die sie etwa im offenen Komposthaufen oder in Stein-, Erd- oder Asthaufen finden“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

 

So wird Ihr Garten amphibienfreundlich 


 

Ein naturnahes Gewässer im Garten ist für Amphibien Kinderstube und Lebensraum. Wichtig bei der Gestaltung ist eine flache Uferzone, damit auch andere Tierarten trinken können, ohne hineinzufallen. Das Gewässer sollte zudem fischfrei sein, da Fische Laich und Kaulquappen fressen.

Verzichten Sie auf chemisch-synthetische Pestizide im Garten, denn zahlreiche Tierarten, wie auch Amphibien, brauchen Insekten als Nahrung.  

Ermöglichen Sie den Tieren durch ca. 10 x 10 cm große, bodennahe Durchlässe bei Zäunen oder Tunnel in Betonsockeln Zugang zu Ihrem Garten.

In naturnahen Hecken gehen Laubfrösche in den Zweigen und Erdkröten in der Laub- und Krautschicht auf Beutefang. Erdkröten fressen dabei unter anderem auch Nacktschnecken. Laub unter den Hecken ist im Garten für sie deshalb wichtig.

Wenn Sie jetzt im Frühjahr eine Hecke pflanzen möchten, dann entscheiden Sie sich für heimische Gehölzarten. Im „Natur im Garten“ Heckennavigator finden Sie viele ökologisch wertvolle Hecken zur Auswahl: www.willheckehaben.at

Blühende Inseln im Rasen oder am Rand des Gartens, besonders neben Hecken, fördern die Vielfalt an Insekten und werden auch von Amphibien als Jagdrevier gerne genutzt. Wichtig bei der Mahd ist, nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern in Etappen zu mähen. So verbleibt Lebensraum, in welchem sich die Tiere zurückziehen können. Die Schnitthöhe sollte mindestens 7 cm, idealerweise 10-12 cm betragen.

Komposthaufen, Reisig-, Ast- und Totholzhaufen, Benjeshecken, Trockensteinmauern und Lesesteinhaufen sowie locker geschlichtete Holzstapel dienen als Rückzugsort und bieten feuchte Plätze bei sommerlicher Hitze.
 

Nähere Infos zum tierfreundlichen Gärtnern finden Sie z.B. in den Broschüren „Der Weg zur Plakette“ und „Lebensraum Naturgarten – für Pflanze, Tier und Mensch“ unter www.naturimgarten.at/infoblätter.

 

Kröte & Co – Aktiv helfen und kennenlernen:

Bei der Froschklaubbörse können Sie aktiv mitmachen und Amphibien beim Überqueren der Straße helfen. Einen kostenlosen (gegen Übernahme der Versandkosten) Bestimmungsfolder, um unsere Amphibien kennenzulernen, finden Sie HIER.