Hl. Katharina von Alexandrien

Veröffentlichungsdatum25.11.2024Lesedauer4 MinutenKategorienJährliche Info
Hl. Katharina von Alexandrien

Caravaggio: Heilige Katharina von Alexandrien (1595–1596)

Katharina von Alexandrien (oder Katharina von Alexandria) ist eine der bekanntesten Heiligen. Sie ist die Schutzpatronin der Kirche Lindabrunn und ihr Gedenktag ist am 25. November.

Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Märtyrerin verehrt und gehört zu den sogenannten Virgines capitales, den vier großen heiligen Jungfrauen. Die Hl. Katharina zählt zu den heiligen vierzehn Nothelfern und gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Der christlichen Überlieferung nach lebte sie im 3. und frühen 4. Jahrhundert.

Legende

Der Legende zufolge war die Hl. Katharina eine geweihte Jungfrau, die sich Christus versprochen hatte. Sie soll die schöne Tochter des heidnischen Königs Costus und dessen Frau Sabinella aus Zypern gewesen sein, die um 300 n. Chr. im ägyptischen Alexandrien lebte und von einem Eremiten zum Glauben geführt wurde.

Als der Kaiser Maxentius Christen zum Märtyrertod verurteilte, trat Katharina ihm entgegen und fragte ihn, weshalb nicht er zum Christentum übertrete, statt von den Christen Götzenopfer zu verlangen. In einer öffentlichen Diskussion, zu der der Kaiser seine besten 50 Philosophen und Gelehrten aufgeboten hatte, brachte Katharina so einleuchtende und gelehrte Argumente für das Christentum vor, dass sich alle fünfzig zum Christentum bekehrten. Weil sie nicht vermocht hatten, Katharina vom christlichen Glauben abzubringen, schickte der Kaiser sie alle auf den Scheiterhaufen.

Von ihrer Intelligenz und Schlagfertigkeit beeindruckt, ging die gebildete Kaiserin Faustina selbst zu ihr ins Verlies, um sie zum Heidentum zu bewegen. Doch auch die Kaiserin wurde von Katharina zum Christentum bekehrt und wurde, wie zuvor die Philosophen, hingerichtet. Katharina wurde daraufhin zwölf Tage lang gegeißelt und ohne Nahrung in einem finsteren Verlies eingekerkert. Jedoch erhielt sie göttlichen Beistand durch Engel, welche die Wunden salbten, und durch eine weiße Taube, die Nahrung brachte. Auch Christus selbst kam, um ihren Glauben zu stärken und sie auf das Martyrium vorzubereiten.

Folterwerkzeug ihres Martyriums sollte das Rad sein. Der Legende zufolge waren es vier „mit eisernen Sägen und spitzen Nägeln“ gesäumte Räder. Zwei davon sollten nach unten bewegt werden und die anderen entgegengesetzt nach oben und somit die Märtyrerin zerreißen. Auf Katharinas Gebet hin kam jedoch ein Engel und zerstörte das Folterinstrument mit solcher Wucht, dass zugleich 4.000 Heiden getötet wurden. Letztendlich wurde Katharina enthauptet, und aus ihren Wunden floss Milch statt Blut. Engel brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai. 500 Jahre später wurden ihre Reliquien dort gefunden, und der Heiligen zu Ehren wurde das Katharinenkloster an der Fundstelle gebaut. Aus dem Sarkophag fließt unaufhörlich ein für heilkräftig gehaltenes Öl.

Verehrung

Reliquien der Hl. Katharina werden in der der Verklärung des Herrn geweihten Basilika des Katharinenklosters auf dem Sinai am Fuße des Dschebel Musa verehrt, an der Stelle ihres angeblichen Fundes im 8. (oder 10.) Jahrhundert.

Der Kult der Hl. Katharina ist ab dem 7. Jahrhundert bezeugt. Sie war über Jahrhunderte eine der beliebtesten Heiligen. In der katholischen, anglikanischen und evangelischen Kirche ist ihr Gedenktag am 25. November, in Regensburg auch der 5. Juli als Tag der Übertragung der Gebeine.

Im Volksmund ist der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Der Gedenktag der Hl. Katharina ist eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent. Der Advent dient (analog zur Fastenzeit vor Ostern) als Bußzeit und sogenannte geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesen geschlossenen Zeiten waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. Deshalb feierte man gerne vor dem Beginn des Advents den Kathreintanz.

Patronate

Im Volksglauben ist sie Beschützerin der Mädchen, Jungfrauen und Ehefrauen, der Philosophen, Theologen, Gelehrten, Lehrer, Studenten, Anwälte und Notare sowie der Handwerksberufe Wagner, Müller, Bäcker, Töpfer, Gerber, Spinner, Tuchhändler, Seiler, Schiffer, Buchdrucker, Waffenschmiede, Schuhmacher, Frisöre, Näherinnen und Scherenschleifer. Weiterhin schützt sie die Kirchengebäude, Universitäten und Hochschulen, Bibliotheken und Krankenhäuser. Schließlich wird ihr Beistand auch zum Schutz der Feldfrüchte, bei Migräne, bei Krankheiten der Zunge und bei der Auffindung Ertrunkener angerufen.

Wegen ihrer Gelehrsamkeit wurde sie zur Patronin vieler katholischer Bildungseinrichtungen. In der frühen Neuzeit hatte sie das Patrozinium über die Jesuitengymnasien, wo die Figur der Hl. Katharina gelegentlich auch Heldin in Aufführungen des Schultheaters war.
Nach Katharina von Alexandria ist der Mondkrater Catharina benannt.

Darstellung

Attribute der Heiligen Katharina sind das Rad, Kreuz und Buch, die Krone, der Palmzweig und das Schwert, wobei Palmzweig, Rad und Schwert Attribute des Martyriums, die Krone ein Attribut des Sieges über das Fleisch sowohl im Martyrium als auch in der gottgeweihten Jungfräulichkeit darstellen. Die Heraldik verwendet das Katharinenkreuz.

Für die Märtyrerinnen und Nothelferinnen Margareta, Barbara und Katharina gibt es den folgenden Merkspruch:
Margareta mit dem Wurm,
Barbara mit dem Turm,
Katharina mit dem Radl,
das sind die drei heiligen Madl.

Brauchtum

Um den Gedenktag der Hl. Katharina werden weiß oder weißgelb blühende Blumen verwendet, welche auch „Katharinenblumen“ oder „Katharinablumen“ genannt werden. Es handelt sich um das gewöhnliche Leinkraut. Diese Blumen werden am bald folgenden Allerseelentag auf die Gräber der Verstorbenen gebracht. Mit dem Trivialnamen „Katharinenblume“ wird, wegen seiner radförmigen Blüte, auch der Echte Schwarzkümmel bezeichnet. Diese Blüte ähnelt dem Marterrad der heiligen Katharina. Ebenso wird die Herbstzeitlose wegen ihres späten Blühpunktes im Volksmund als „Katharinenblume“ bezeichnet. Am und um den Katharinentag werden in einigen Städten und Gemeinden zur Gewöhnung an die dunklere Jahreszeit „Katharinenmärkte“ in Form eines Volksfestes abgehalten.

Quelle: Wikipedia