Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Erkrankung, die Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine sowie verschiedene Zoo- und Wildtiere betrifft. Verursacht wird die Erkrankung durch das MKS-Virus, welches eine anzeigepflichtige Tierseuche ist, deren Auftreten auf gesetzlicher Grundlage bekämpft werden muss.
Das MKS-Virus ist für Menschen ungefährlich. Nur bei direktem Kontakt zu erkrankten Tieren wurden in der Vergangenheit in sehr wenigen Einzelfällen leichte fieberhafte Allgemeinerkrankungen mit nachfolgender Bläschenbildung im Mund-, Finger- und Zehenbereich beschrieben, die innerhalb weniger Tage vollständig abheilten. Insofern ist diese Erkrankung nicht als klassische Zoonose anzusehen.
Infektionen und nachfolgende Erkrankungen über den Verzehr von Lebensmitteln sowie Mensch-zu-Mensch Übertragungen sind bislang nicht bekannt. Jedoch wird vom Verzehr von Rohmilch abgeraten, da diese vor dem Konsum nicht erhitzt wurde. Durch den Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Tieren stammen – etwa in Form von pasteurisierter Milch und daraus hergestellten Produkten wie Joghurt oder Eis sowie durchgegartem Fleisch – ist eine MKS-Infektion nicht zu erwarten. Insgesamt legen die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse nahe, dass nur die Aufnahme sehr hoher Virusmengen (durch intensiven, direkten Kontakt zu infizierten Tieren oder durch mehrmaligen Verzehr hochbelasteter, nicht-pasteurisierter Milch) in Einzelfällen zu Erkrankungen des Menschen führt. Zwischen den Jahren 1921 und 2007 sind weltweit nur etwa 40 Fälle humaner Infektionen mit dem MKS-Virus bekannt geworden.
Bisher sind keine MKS-Erkrankungen des Menschen durch den Verzehr von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten bekannt geworden. Generell kann Rohmilch aber mit krankmachenden Keimen kontaminiert sein. Besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Schwangere oder ältere und kranke Personen sollten daher grundsätzlich auf den Verzehr von nicht abgekochter Rohmilch verzichten.
MKS wird aufgrund der ähnlichen Symptome öfters mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) verwechselt, die vor allem bei Kleinkindern häufiger vorkommt. Die Krankheiten stehen jedoch in keinerlei Bezug zueinander – der HFMK-Erreger kommt ausschließlich beim Menschen vor.