Lindabrunner Brautgürtel

Veröffentlichungsdatum14.03.2025Lesedauer1 MinuteKategorienGemeinde Info
2025-03-14 - Lindabrunner Brautgürtel

Der „Lindabrunner Brautgürtel“, ein Segmentgürtel aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Segmentgürtel, auch Frauenschmuckgürtel, wurden im 16. und 17. Jahrhundert auch von Männern sehr gerne verwendet und lose auf den Hüften aufliegend getragen.

Die einzelnen Segmente waren, je nach Stand und Vermögen, entweder aus massivem Guss mit Scharnieren in einem Stück gegossen oder es gab geschmiedete bzw. gewalzte Bleche aus Kupfer mit geprägtem Dekor. Die Rückseiten wurden ganz selten mit Ornamenten versehen. Die einzelnen Teile waren durch Scharniere, Leder- aber auch Leinenborten verbunden. Gegossene Stücke waren hochwertiger, waren auch versilbert, nicht selten vergoldet, mit Edelsteinen besetzt und nur dem Adel vorbehalten. Der Segmentteil war nur auf die Vorderseite der Trägerin, bzw. des Trägers beschränkt, der Rest war ein einfacher Leder- oder Leinenriemen. Bei den eher seltenen Braut- oder Hochzeitsgürteln sind immer Dekordetails vorhanden, welche auf Grund ihrer Symbolik mit einer Hochzeit in Zusammenhang stehen, wie z.B. verschlungene Ringe, Initialen und Kreuze.

Das „Lindabrunner Brautgürtelfragment“ besteht aus acht verschieden langen (30 – 80 mm) und 14 mm breiten Zinngusselementen. Auf den Vorderseiten sind je zwei Löwenköpfe abgebildet, die beidseitig von Puttis begrenzt werden. Eingefasst wird das Ganze von zwei schmalen Leisten, welche in den Ecken kugel- und blattförmige Ornamente aufweisen. Der Verschlusshaken ist zusätzlich mit floralen Elementen, einem bärtigen Kopf und einem gedrehten Band versehen. Die Rückseite zeigt geometrische und florale Ornamente sowie auf zwei Segmenten die Initialen M E, getrennt durch ein Kreuzsymbol.

Gefunden wurde der Gürtelrest am Beginn des Höllgrabens neben dem Forstweg.

Text von Johann Neitz